Einfach drauflos gehen – immer Nase nach und schauen, wo ich herauskomme – das ist nach meinem Geschmack – für Begleiter manchmal eine schreckliche Vorstellung…
In der Langenscheidtstraße sind die ersten Wörterbücher entstanden, heute hat die Firma hier keinen Sitz mehr.
Natürlich habe ich ein grobes Ziel, ich möchte nach Kreuzberg und von da aus dann weiter Richtung Mitte. Mal sehen was draus wird. Ich kann ja jederzeit meine Pläne ändern, muss niemanden fragen.
Es ist noch relativ früh, die ersten Cafes öffnen gerade und die Luft ist angenehm. Natürlich ist es kein echter Augusttag, aber mehr dürfen wir wohl nicht erwarten. Ich lasse mich treiben und sehe mir die Straßen an.
Es ist schön, durch die Straßen zu gehen, die Gedanken schweifen lassen und mit allen Sinnen die fremde Stadt aufnehmen.
Doch bald merke ich, dass ich nicht Richtung Kreuzberg spaziere. Die Bülowstraße kommt mir bekannt vor. Laut meinem Stadtplan (natürlich habe ich so etwas auch, kleine Pläne im Moleskine Berlin) bin ich in Schöneberg. Kennt jemand noch die Serie „Praxis Bülowbogen“? Hier bin ich gelandet. Der Gewerbehof schaut aber sehr stilvoll aus und die verschiedenen Innenhöfe sind sehr schön restauriert. Es gibt hier Handwerker, Werbeagenturen, eine Praxis und viele Büros.
Ich marschiere noch ein Weilchen weiter, in der Hoffnung, dass die Richtung doch noch stimmt. Aber spätestens an der U-Bahn ist mir klar, dass ich so nicht nach Kreuzberg komme.
Also zurück in die Richtung aus der ich gekommen bin. Ich weiß ungefähr, wo ich falsch abgebogen bin. Es ist ein ganz nettes Stück zu laufen, aber da habe ich meinen Ehrgeiz. Die Wochenkarte nutze ich nur, wenn ich mich gar nicht mehr auskenne. Oder wenn ich so kaputt bin, dass nix mehr geht. Mal schauen, ob ich nicht doch noch nach Kreuzberg komme…
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