Adiós Murcia — die Stadt hat vielleicht nicht viele Sehenswürdigkeiten und wirkt ein wenig langweilig. Aber zum Leben und arbeiten ist sie nicht schlecht. Vielleicht sogar zum überwintern. Montagmorgen um 7 Uhr ist die Stadtreinigung unterwegs, am Bahnhof werden die Aufzüge geputzt (München dagegen?). Die Mieten sind preiswert (sagt meine Gastgeberin), es wird viel modernisiert und renoviert. Es gibt eine Uni, also viele Menschen.
Sonntag, 27. Oktober
Heute war ein kühler, regnerischer Tag. Entsprechend ruhig habe ich diesen Sonntag gestaltet.
Impressionen
Skulpturen
Ausstellung: Alfonso Albacete – La Pintura inevitable (unvermeidliche Malerei)
Als zu regnen begann, habe ich mich in eine nahegelegene Ausstellung geflüchtet. Wie so viele in Spanien mit kostenlosem Eintritt, diese wird von einer Stiftung getragen und zeigt immer einzelne Künstler.
Ausflugsidee
Diese Infotafeln laden ein, Ausflüge in die prähistorische Zeit zu machen. In Spanien gibt es viel Höhlenmalerei, die im gesamten zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Samstag, 26. Oktober
Das Real Casino de Murcia ist eine der bekannteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Gebäude, dessen Bau 1853 begann, ist eine Mischung aus verschiedenen künstlerischen Strömungen, die in der zweiten Hälfte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Spanien koexistierte und 1983 zum nationalen historisch-künstlerischen Denkmal erklärt wurde. Hier residiert eine soziale Instutition = privater Club von Wirtschaftsgrößen (wenn ich alles richtig verstanden habe). Ich konnte nicht recherchieren, wie man in diesem Club MItglied wird.
Impressionen
Heute war ein sehr beschaulicher Tag, Murcia bietet ein Zentrum mit vielen Prachtbauten und modernen Aspekten. Es finden sich nicht allzuviele Touristen hier, man hört fast nur spanisch.
Freitag, 25. Oktober
Ich glaube, einen Großteil der Sehenswürdigkeiten in Murcia habe ich damit schon gesehen… Murcia ist eine moderne Stadt, ein wenig heruntergekommen, aber durchaus mit Charme. Mir ist aufgefallen, dass viele Menschen hier sehr elegant gekleidet sind, für ihren Job, für sich selbst…
Erste Eindrücke der Stadt
Reisen, vor allem alleine kann auch stressen, vor allem ohne richtige Sprachkenntnisse
Meine Busreise am Montag wurde wegen Streik abgesagt, die Stornierung hat nicht richtig geklappt, ich habe Abzüge. Dann habe ich gestern Abend über Blabla car gebucht, wurde nicht bestätigt.
Jetzt habe ich einen Zug, der kostet aber das doppelte. Alles bezahlbar, trotzdem…
Und abends zu einem Jazzkonzert in einem stillgelegten Industrigebiet.
Ich bewundere diese LKW-Fahrer, die sich unfallfrei durch die schmalen Gassen bewegen.
Unser letzter Schultag fand auf der Dachterasse der Schule statt. Jeder steuerte etwas zu einem Picknick bei. Es war ein recht entspannter Unterricht. Alle Teilnehmer*innen erzählten von ihrem Land und wir beendeten den Tag mit einem Würfelspiel, bei dem wir Verben konjungieren mussten.
Donnerstag, 17. Oktober
Nach der Schule und der ausgiebigen Siestag gibt es einen gemütlichen Stadtbummel.
Die Stadt lädt ein zum shoppen und bummeln…
… und immer wieder die Kathedrale und die schönen Plazas…
Eine kleine Stärkung in einer Bodega mit Tapas, dann geht es zu einem abendlichen Besuch der Kathedrale
Ein sehr beeindruckender Besuch der Kathedale. Die Führung fand auf spanisch statt, so kann ich zu meinen Bildern leider nicht allzuviel erzählen. Ich habe immer nur einzelne Wörter verstanden. Zu meinem Trost haben auch die Schüler, die bereits gut spanisch verstehen, nicht alles verstehen können. So viel habe ich jedenfalls verstanden: Insgesamt sind wir über 200 Stufen in verschiedenen Türmen nach oben gestiegen. Kathedrale_von_Sevilla auf Wikipedia
Blick von der Kathedrale auf das nächtliche Sevilla
Mittwoch, 16. Oktober
Die Schule hat mich im Griff, wir lernen intensiv und müssen viel Neues verarbeiten. Es ist nach wie vor anstrengend, in zwei Fremdsprachen zu lernen.
Am frühen Abend hatten wir ein Angebot, uns unter den Nationalitäten auszutauschen, ich konnte mich mit Spaniern englisch, ein ganz klein wenig spanisch und sogar deutsch unterhalten.
Am Abend sind wir nach Triana spaziert, um dort nochmals eine Flamenco-Show zu sehen, danach im nächtlichen Sevilla gemütlich nach Hause. Auch diesmal war es nicht erlaubt, Fotos oder Videos während der Show zu machen, die Künstler haben jedoch am Ende eine Fotosession gestattet.
Die Schule hat begonnen, vormittags von 9:00 Uhr bis 13 Uhr lerne ich spanisch, die Sprache im Unterricht ist spanisch und wenn es gar nicht klappt, englisch. Die Informationen stürzen auf mich ein, mein Kopf ist voll mit Vokabeln, Grammatik und Informationen. Unsere Profesora (so heißt eine Lhererin auf spanisch) Lola ist immer gut gelaunt, sehr temperamentvoll und extrem geduldig. Sie möchte uns alle mitnehmen in ihre Sprache. Wir sind eine gemischte Gruppe, Deutsche, viele Holländer, ein Londoner Pärchen, ein Australier und ein junger Franzose. Alle haben mehr oder weniger nur geringe Vorkenntnisse. Ich gehöre zu denen mit sehr geringem Vokabular.
Am Montagnachmittag bot die Schule eine kleine Führung durch die historische Altstadt an. Ana, die uns ihre Stadt zeigt, erklärt spanisch, mit Händen und Füßen und, wenn alle Stricke reißen, englisch. Ich habe erstaunlich viel verstanden. Die Büste von Miguel de Cervantes steht gegenüber des früheren Gefängnisses. Er wurde wegen Unterschlagung verurteilt und schrieb den „Don Quijote de la Mancha“ im Karzer von Sevilla. Ein anderer Roman, „Rinconete y Cortadillo“ führt durch die Straßen Sevillas und an den Stationen befinden sich Hinweiskacheln.
Abends haben wir zu Dritt (eine Niederländerin, ein Schweizer und meine Wenigkeit) beschlossen, in eine Kneipe zu gehen, in der es kostenlos (bzw. am Ende darf man in einen Hut spenden) eine Flamenco-Aufführung gibt. Die Empfehlung dazu kam von Ana. Das Lokal heißt „La Carnoneria“, die Kohlenfabrik, eine recht rustikale Kneipe, die sich bald füllt. Wir sehen eine tolle Show: Ein Gitarrist, ein Sänger und Taktgeber sowie ein Tänzer zeigen uns einen Flamenco, teils improvisiert und spontan, aber professionell. Schweren Herzens habe ich mich an die Bitte gehalten, keine Fotos und Videos zu machen.
Nach einem wiederum sehr intensiven, anstrengenden Unterricht am Dienstag Vormittag, gab es für mich erstmal eine Siesta, anschließend etwas nacharbeit des Gelernten. Abends war ich auf einem Workshop der Schule über andalusische Tapas. Der Koch, Frank Wagner, bereitete für uns drei typisch andalusische Tapas zu. Ich war sehr erstaunt, als ich feststellte, dass die Papas aliñás einem bayerischen Kartoffelsalat, sehr, sehr ähneln.
Das Highlight des Abends war natürlich das gemeinsame Genießen der Tapas mit einem sehr guten Wein und vielen interessanten Gesprächen in drei Sprachen (bei mir eher um 2 + 1/10 oder weniger spanisch).
Sonntag, 13. Oktober
Triana
Heute Vormittag zeigt mir eine Freundin nach einem gemütlichen Frühstück das Barrio Triana. Hier hat die Keramikfliesenherstellung seinen Ursprung. Trianoa ist über die Puente de Isabel II erreichbar und liegt zwischen den beiden Armen des Guadalquivir auf einer Insel.
Es gibt auch ein Keramikmuseum, das Centro de la Cerámica Triana.
Im Mercado de Triana gibt es heute leider nicht viel zu kaufen
Die meisten Häuser in Sevilla haben einen privaten Innenhof, den man als Fremder normalerweise nicht zu sehen bekommt. Hier in Triana haben wir jedoch mehrere Innenhöfe entdeckt, die man einsehen kann.
Plaza de España
Dieser Platz ist in seiner Pracht wirklich beeindruckend. Die Leichtigkeit, die man in München höchstens im Schloss Nymphenburg erahnen kann, findet man hier in Sevilla eindrucksvoll auf den Plätzen und in den Parks.
Parque de Maria Luisa
Der Park ist Erholung und Entspannung pur. Obwohl er gut besucht hat, fühlt man sich hier frei und ganz für sich.
Impressionen
Samstag, 12. Oktober
Für heute war wieder starker Regen angekündigt, doch zum Glück war es dann doch ein warmer Tag mit Nieselregen.
Heute habe ich die Sprachschule bei meinem täglichen Wege-Training erstmals ohne die Hilfe von google maps gefunden. So langsam kommt der Weg in meinen Gehirnwindungen an. Ich habe mir erklären lassen, dass diese Unübersichtlichkeit durchaus Absicht war bei den Gründern des Stadtviertels/Barrio Alfalfa im Distrito Casco Antiguo. Feinde konnten sich nicht gut orientieren, wurden bei der Verfolgung panisch und konnten leichter überrumpelt werden. Vielleicht hat ja auch das Barrio jetzt erkannt, dass ich kein Feind bin:)
Impressionen
Museo de bellas artes
Für dieses durchwachsene Wetter habe ich mir das museo de bellas artes ausgesucht. Der Eintritt ist für EU-Bewohner frei, alle anderen zahlen 1 € Eintritt.
Man findet hier sehr viel sakrale Kunst aus dem 17. und 18. Jahrhundert. So ziemlich die einzigen Maler, deren Name mir bekannt sind, sind der spanische Maler Diego Velaquez und El Greco.
Aus dem 19. Jahrhundert findet man dann auch Gemälde aus dem Alltagsleben, darunter 2 Bilder mit alten Ansichten an den Ufern des Guadalquivir.
Franz von Assisi, bei uns als der Schutzheilige der Tiere bekannt, wird hier mit einem Totenkopf dargestellt.
Auch mit schönen alten Kommoden kann ich mich anfreunden
Am schönsten fand ich die Innenhöfe, die bei schönem Wetter lauschige Ruheplätze bieten.
Casa de Pilatos
Für den Nachmittag wurde mir die Casa de Pilatos empfohlen, ein Stadtpalais aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Prototyp eines andalusischen Adelspalastes ist ein Konglomerat aus italienischem Renaissance- und mehrheitlich spanischem Mudéjar-Stil (Wikipedia). Es ist erstaunlich, welche Pracht der Adel früher zur Schau gestellt hat.
Auch dieser Palast hat zauberhafte Innenhöfe, die man allerdings nicht begehen darf, um sie unbeschädigt zu erhalten.
Freitag, 11. Oktober
Update zu meinem verschollenen Gepäckstück: Es hat mich wiedergefunden!
Im dritten Anlauf (das erste Mal (gestern) früher als angekündigt, das zweite Mal (heute Vormittag) ohne Ankündigung und heute Abend mit Verspätung endlich bei mir gelandet:)
Der angekündigte Dauerregen lässt zu meinem Glück auf sich warten, so kann ich diesen Vormittag noch entspannt nutzen.
Impressionen
Die Gassen im Viertel kommen mir manchmal vor wie aus einem Harry-Potter-Film, magisch verschieben sich die Wege, immer wenn ich glaube, mich endlich orientieren zu können. Um so wichtiger sind für mich markante Orientierungpunkte. Vor allem auf dem Weg zur Sprachschule, den ich bis zum Montag noch jeden Tag üben werde – immer noch auf unterschiedlichen Pfaden.
Das nächste Ziel steht fest: Almeria – die Unterkunft und die Busfahrt sind gebucht. Da ich alleine unterwegs bin, bereite ich mich gerne vor, also suche ich heute bereits den Busbahnhof. Anschließend ein Frühstück mit Cafe con leche und Churros (fittierter süßer Teig)
Am Guadalquvir
Da der Busbahnhof am Guadalquivir liegt, spaziere ich bis zum Torre del Oro am Fluss entlang, vorbei an einem nachgebauten historischen Segler. Der Fluss ist schiffbar und stark begradigt, eine schöne Promenade gibt es auf diesem Weg nicht.
Mittwoch, 09. und Donnerstag, 10. Oktober
Sevilla hat mich recht unfreundlich empfangen, kalt, regnerisch und Sturmböen bis zu 60 km/h
Später wurde es dann doch noch recht schön und ich habe einen Orientierungsspaziergang durch das Zentrum gemacht.
Metropol Parasol – las Setas
Metropol Parasol oder „die Setas (Pilze)“ sind ein Wahrzeichen der Stadt an der Plaza de la Encarnacion. Das ist mein wichtigster Orientierungspunkt für das Wiederfinden meiner Unterkunft:). Wer mehr über dieses Konstrukt wissen möchte https://de.wikipedia.org/wiki/Metropol_Parasol
Impressionen
Orte zum Verweilen:
Auch die Sprachschule habe ich gesucht, in der ich am Montag Spanisch-Unterricht bekomme. Mittwoch und Donnerstag den Weg zweimal versucht. Es sind eigentlich nur rund 10 Minuten von meiner Unterkunft zur Schule, aber die Gegend ist recht unübersichtlich. Einmal falsch abgebogen und schon… Dank Google Maps habe ich sie jedesmal gefunden, auf vier verschiedenen Wegen.
Bei der Ankunft am Mittwoch, 9.10. in Sevilla wurde ich erst mal von der Lufthansa negativ überrascht: Ich wurde in München gebeten, das Handgepäck kostenlos mit abzugeben, da der Flieger voll sei. Nun ist es aber leider in München geblieben und soll am nächsten Tag verschickt werden. Zum Glück hatte ich mir die Lufthansa App hochgeladen, so konnte ich problemlos die Zusendung veranlassen. Leider hat die Zustellung am Donnerstag nicht geklappt, da bei der Terminierung etwas schiefgelaufen ist (Verständnisproblem?). Jetzt soll es morgen einen neuen Zustellversuch geben. Wir werden sehen…
Am Hafen geht ein Schiff auf große Fahrt, die Crew hat Vorräte gepackt und den ersten Teilnehmern für den Segeltörn schon mal das Schiff gezeigt. Das Fernweh ruft… weiterlesen
Wie in jeder Stadt ist auch hier die Einkaufsstraße nicht unwichtig. Hier bekommt frau ein Gefühl für eine City. Ich muss gar nicht shoppen, schauen genügt vollkommen. weiterlesen
Das Hotel ist nichts für Leute, die Luxusurlaub und Prunk wollen. Die Fenster gehen auf eine schmale Gasse, keine schöne Aussicht, aber man schläft ruhig und gemütlich.
So beginnt die Tour – ich sitze fast vorne in dem Minibus und werde gleich mit diesem engen Tunnel konfrontiert – aber unser Guide ist ein geübter Fahrer. weiterlesen